Fragen vor der Kur

[spiletti]

Hi Lone,

Wochen sind vergangen und unser ganzes Leben hat sich innerhalb dieses Jahres ein 2. Mal komplett geändert und zwar zu 100% positiv!!!

Wir schlafen wieder! und zwar alle. halleluja!!!!

August kommt mit der Umstellung wunderbar zurecht und wir genießen jeden Tag mit ihm sehr. Seine Fortschritte sind der Wahnsinn. Mittlerweile krabbelt er schon durch die ganze Wohnung und selbst 5 Zähne, abstillen und 3 Tage Krankenhaus-Aufenthalt (ich, nicht er) haben wir super überstanden.

Jetzt ist es leider seit ein paar Tagen so, dass er morgens immer zu früh aufwacht. Das hatte jetzt, nachdem wir nach 6 Wochen Kur auch die lästige Wolfsstunde hinter uns gelassen hatten, sonst wirklich gut geklappt und wir haben ihn morgens schlafend im Bett vorgefunden.
Die Tagesschlafzeiten klappen auch gut, nur beim Vormittagsschlaf protestiert er oft an die 10min. Sonst ist spätestens nach 5Min. Ruhe und er wacht auch selten zu früh oder zwischendurch auf, selbst wenn wir unterwegs sind.

Die letzten Tage war es aber morgens plötzlich immer exakt eine halbe Std. zu früh, heute war es 1 Std. und die war voll Gebrüll. Nach neuer Windel, 2x Fächer (was wir seit Wochen nicht mehr gebraucht haben) und 4 Runden Leiern ist er nach 55Min. eingeschlafen...

Da er ja jetzt schon ein Stück älter ist, denke ich, dass es Zeit wird, das Schema anzupassen. Aktuell ist es immer noch folgendermaßen:

20-7.30 Nachtschlaf 11,5
7.30 Milch
8.45 - 9.30 Schlaf 45min.
11.00 Mittagsbrei
12-14 Mittagsschlaf 2std.
15.00 Milch
16-16.45 Schlaf 45min,
19.00 Abendbrei
20.00 Nachttrunk + Bettgehen

Kommen also auf 15Std. gesamt und er ist ja jetzt immerhin schon stolze 7,5 Monate alt...

Jetzt bin ich unschlüssig, wie ich ändern soll. Mittagsschlaf möchte ich gerne mit 2std. beibehalten. also Vormittags- oder Nachmittagsschlaf reduzieren oder ganz weglassen? wie geht man da am besten vor? und schiebt man dann generell die Zeiten ein wenig? und wird sich dann die Morgensituation bessern??

Oder kann es andere Gründe geben, dass er plötzlich wieder zu früh aufwacht und so vehement protestiert, weiter zu schlafen?

Wäre super glücklich über Anregungen, wie wir das Schema anpassen könnten.

Tausend Dank im Voraus und falls das hier irgendwelche Zweifler lesen: ES FUNKTIONIERT. Hatte auch meine Zweifel, aber es war die beste Entscheidung ever, die Kur durchzuziehen!!

Lieben gruß
Anna

[LoneO]

Hej liebe Anna,
das sind ja supertolle Nachrichten
Cooler Typ, der kleine große August 8)
Das zu frühe Aufwachen ist das typische Zeichen, dass du die Gesamtschlafmenge reduzieren kannst - August sagt dir sozusagen Bescheid, dass er nun einfach zu groß für so viel Schlaf ist ;o)
Nach Liste braucht er ca. 14,5 Std.
Bei den meisten Kindern klappt es wunderbar, wenn man zuerst das Nachmittagsschläfchen kürzt - auf 20 Min. Da brauchst du das Schema auch nicht weiter verschieben.
(Wenn er dann ca. 9 Monate ist, kommt die nächste Kürzung -entweder vormittags auf 20 Min reduzieren - oder nachmittags gar nicht mehr - dabei wird er sicherlich am Anfang mal ein 5-Min-Nickerchen brauchen, bis er bis abends durchhält).
Das ist jetzt also nur eine kleine Schemaänderung, trotzdem min. 1 Woche ganz streng nach Schema vorgehen, dann ist die gute Routine schnell wieder da.
Weiterhin alles Gute und ganz liebe Grüße
Lone

[spiletti]

Liebe Lone,

lange musste ich Deine wunderbare Arbeit und Hilfe nicht mehr in Anspruch nehmen...
Doch aktuell ist ziemlich der "Wurm drin"...

August ist nun 10Monate alt. Die letzten Monate lief es gut. August schlief gut, wachte ab und zu mal zu früh auf, oder war nachts kurz wach, schlief aber immer selbständig, schnell und ruhig wieder ein.

Ausserdem übt er schon seit 6 Wochen fleißig das Laufen und Sprechen, isst gut und entwickelt sich wirklich prächtig. Die ersten Schübe des Fremdelns sind schon zu spüren, aber die Bindung zu uns und anderen vertrauten Personen ist dafür umso fester geknüpft.

Jetzt hatten wir ein paar turbulente Wochen. August (inkl. seiner Eltern) war 5 Wochen fast ununterbrochen krank. Nase zu, starker Husten, nachts manchmal Fieber, dazu noch Zähne, volles Programm für einen kleinen Mann.

In diesen letzten Wochen hat sich der Nachtschlaf dadurch sehr(!!!) verschlechtert.

Er schläft abends super entspannt und schnell ein. Doch dann kam immer genau um 0:00 der erste Hustenanfall.
Mehrere Nächte (die letzten 2 Wochen ca. 8-9Mal) war er dann richtig ausser sich, hat fürchterlich geweint und gehustet und ließ sich im Bett definitiv durch nichts mehr beruhigen. Also habe ich ihn rausgenommen (Schande!!) , getröstet und ihn anschließend wieder in sein Bett gepackt.

Das hat manchmal funktioniert, manchmal nicht.
Leider war es 4 Mal wirklich so dramatisch, dass ich ihn zu mir ins Bett geholt habe (Schande, Schande, Schande..), dort ist er dann sehr schnell ruhig eingeschlafen und nach 10Min. festem Schlaf hab ich ihn zurück in sein Bett gepackt, wo er dann ruhig bis morgens weitergeschlafen hat.

Da diese "Nachtsessions" teilweise bis zu 2 Std. dauern, schläft er dann morgens oft statt bis 7.30 bis 9.30 und ich bin einfach froh, dass er sich ausschläft und hoffentlich bald gesund wird.

Jetzt ist er tatsächlich seit 2 Tagen seine Erkältung und den Husten weitestgehend los, doch jetzt scheinen (den roten Bäckchen nach) die nächsten Zähne zu kommen.

Die Nächte wurden jetzt mit Abklingen der Erkältung wieder etwas besser. Sprich, 1-2mal nachts wach, bisschen geweint, 2-3 mal geleiert, Ruhe.

Und jetzt ist alles durcheinander. Er wird abends fast täglich nach 45 Min. wach. Weint heftig, beruhigt sich aber nach 1mal Leier und schläft weiter.

Und dann kommt um 0:00 der Paukenschlag. Er ist wach, weint kurz zögerlich, um dann richtig loszulegen. dann laufen die Tränen, er steht im Bett oder liegt völlig verzweifelt schreiend und heulend in einer Ecke seines Bettes. Es macht teilweise den Anschein, dass er im Halbschlaf ist. Er hat auch oft die Augen dabei geschlossen.
Sobald man leiert, wird er nur noch lauter und heftiger. Wenn man dann reingeht und ihn zurechtlegt, wird´s nochmal ne Stufe lauter und schriller. August schreit dann richtig, dabei muss er dann teilweise wieder so husten und würgen, dass er kurz vorm Erbrechen ist.

Heute Nacht wusste ich mir wieder nicht mehr anders zu helfen, als ihn zu mir zu nehmen, einschlafen lassen und dann in sein Bett zurück zu legen. Ich weiß, dass ich die Situation nicht verbessere, aber momentan habe ich das Gefühl, dass er anders nicht zu beruhigen ist.

Durch die ganze Geschichte kommt auch das Schema gehörig durcheinander. Dieses ist EIGENTLICH folgendermaßen:

20:00 - 7.30 Nacht
8.45 - 9.30 Vormittagsschlaf
12-14 Mittagsschlaf
16-16.20 Nachmittagsschlaf

Durch die teils stundenlange Unterbrechung der Nacht schläft er morgens wie gesagt oft länger. Dann lassen wir den Vormittagsschlaf ausfallen.
Mittagschlaf klappt 90% super.
Den Nachmittagsschlaf machen wir nur, wenn wir das Gefühl haben, dass er sehr müde ist, oder wenn er im Wagen oder Auto von alleine einschläft.

ich weiß gerade nicht, wie wir von diesen wirklichen Horrornächten wieder wegkommen sollen. Ich finde es auch unglaublich schade, dass wir keinen anderen Weg finden, ihn zu beruhigen, als ihn zu uns ins Bett zu holen.

Entschuldige die lange Story, aber irgendwie hat sich das jetzt über Wochen entwickelt und ich denke, dass alles zusammen wirkt. Wir wollen unbedingt wieder zu unserem entspannten Familienleben mit erholsamen Schlaf für alle zurück!

Tausend Dank und liebe Grüße,
Anna

[spiletti]

Kleiner Nachtrag:

wir hatten zu Beginn der Kur alle Schnuller entsorgt. Jetzt war es vorige Woche soweit, dass meine Verzweiflung groß genug war, einen "NOTFALL-Schnuller" zu kaufen.

Er kam heute Nachmittag zum Einsatz, als August 45Min. scheinbar grundlos gebrüllt hatte, nachdem er völlig entspannt 2 Std. Mittagsschlaf gehalten hatte. Als der Schnuller drin war, war Ruhe. Ich bin jetzt sicher, dass es die Zähne sind....

Ich will definitiv nicht wieder zurück zum Schnuller, daher auch wirklich nur in Notfällen... aber ich habe überlegt, ob es nicht Sinn machen würde, wenn wir ihm irgendwas ins Bett geben? Ein Stofftier, oder ein sogenanntes Kuscheltuch oder irgendwas, woran er sich "festhalten" kann....

wie ist da die Meinung dazu? Ich habe einfach das Gefühl, dass er gerade viel Körperkontakt braucht und vielleicht kann ja dann auch sein geliebter Hase "Otto" nachts ein wenig Trost spenden?

liebe Grüße,
Anna

[LoneO]

Hej liebe Anna,
eigentlich weißt du ja, wie es funktioniert - und der kleine große August weißt es auch ;o)
Dass die schöne Routine wg. Krankheit durcheinander gerät, ist vollkommen normal! Es ist auch OK, dass du ihn mal aus dem Bett nimmst, wenn er richtig krank ist!
Wichtig ist, dass man so schnell wie möglich zur alten Routine zurückkehrt, und dies wird jetzt bei euch höchste Zeit.
Wenn August nun keinen Fieber/schweren Husten mehr hat, solltest du eine kleine Kur machen und min. 1 Woche so genau wie möglich nach Schema vorgehen.
Dabei würde ich das Nachmittagsschläfchen ganz weglassen (im Notfall bzw. bei Autofahrten ein 5-Min-Nickerchen). Er braucht mit seinen 10 Monaten insgesamt 14 Std Schlaf.
Morgens musst du ihn dann wecken - auch wenn er nachts etwas zu wenig geschlafen hat. Bald wird sich die Routine wieder festigen, und er bekommt dann nachts wieder seinen Schlaf
Vormittags müsste er eigentlich mit 20 Min auskommen, vorausgesetzt er schläft mittags seine 2 Std.
Den Schnuller solltest du wieder ganz abschaffen! Ein Kuscheltier und/oder -tuch ist vollkommen OK!!! Also kann er gerne seinen geliebten "Otto" mit ins Bett nehmen ;o)
Jetzt liegt es an dir, die gute alte Konsequenz wieder einzuführen - und ich bin mir sicher, dass innerhalb von wenigen Nächten wieder Ruhe einkehrt!
Damit du ihn nicht mehr aus dem Bett holen musst, um ihn zu beruhigen, schlage ich vor, dass du mit dem kurzen Fächer arbeitest: wenn die Leier nicht reicht, gehst du rein, legst ihn zurecht (auch wenn er schon schön liegt), gibst ihm einen kurzen Fächer (wenige Sekunden) und gehst sofort wieder leiernd raus. Abwarten. ggf Leiern. Abwarten. ggf. wieder mit dem kurzen Fächer rein usw. Gerne 3-4 mal kurz fächern innerhalb von 15 Min., danach versuch mit der Leier auszukommen. Wenn nach weiteren 15 Min mit Leiern immer noch keine Ruhe ist, wieder rein und kurz fächern usw.
Ganz liebe Grüße
von
Lone

[spiletti]

Liebe Lone,

leider sind wir noch immer nicht bei unserer tollen Routine zurück...

Der Tagschlaf, der mittlerweile nur noch aus den 2Std. Mittagsschlaf besteht, läuft zu 85% gut. Alle paar Tage wacht er mal 20-30Min. zu früh auf, aber das ist ja nicht weiter tragisch. Einschlafen klappt immer super.

Die 20Min. am Vormittag lassen wir seit über 1Woche weg, da der Mittagsschlaf zwischenzeitlich sehr schwierig war. Seitdem ist der Mittagsschlaf, wie beschrieben, wieder ganz gut.

Nun aber zum Nacht(nicht-)schlaf....
Er läuft seit 2 Wochen und ist den ganzen Tag sehr aktiv. Dadurch ist er abends wirklich suuuuper geplättet. August geht um 20Uhr ins Bett und bei uns ist jeden Tag und zu 100% um spätestens 20:05 absolute Ruhe und er schläft wie ein Stein.
Soweit, so toll!!!

Jetzt ist das Problem, dass er jede 2. oder 3. Nacht aufwacht und definitiv nicht mehr in seinem Bett zu beruhigen ist. D.h. 2-3 Mal die Woche schläft August mittlerweile bei uns im Bett. Die restlichen 4-5 Nächte schläft er ohne Problem und in seinem eigenen Bett durch.

Wenn er nachts aufwacht, wird er richtig laut, kreischt, heult, die Tränen laufen, dann muss er irgendwann husten und steht im Bett und schimpft fürchterlich. Ne große Portion Selbstmitleid ist auch immer noch dabei...

Wir haben die kleine Kur gemacht und uns 1Woche penibel an die Zeiten gehalten. Wir stehen auch täglich um 7.30 auf, egal was nachts los war.
Aber trotzdem wechseln sich die guten und die schlechten Nächte ab und für uns ist kein Grund ersichtlich.
Wieso sollte er Montag, Dienstag, Donnerstag und Samstag ohne Probleme durchschlafen und die restlichen Nächte nicht? :-k

Sind grade leicht verzweifelt, da es doch schon so toll geklappt hat und wir monatelang unser Glück, jede Nacht schlafen zu dürfen, kaum fassen konnten.

Fächern und leiern führt bei ihm eher noch zu mehr Verdruss...

Tausend Dank für Deine Mühen und beste Grüße,
Anna

P.S. Du schreibst, dass im März in Süddeutschland ein Workshop stattfindet. Wo wird das denn sein?

[LoneO]

Hej liebe Anna,
solange die unruhigen Nächte immer weniger werden, ist alles OK - aber: ich denke, es wird immer häufiger unruhige Nächte geben, wenn ihr ihn immer wieder doch noch aus dem Bett holt........
Versucht, ihn im Bett zu beruhigen!!! Arbeite mit Leiern, ggf. Fächern - auch wenn es ihn wütend macht - er darf wütend werden - lasst es zu, dass er reagiert und schimpft ;o)
Sollte er doch richtig traurig werden, könnt ihr auch ausnahmsweise mal knuffen. Lasst es aber nicht wieder zur Gewohnheit werden!
Mit dem neuen Schema kommt er ja jetzt gut klar
Wenn ihr die Nächte ohne Aus-dem-Bett-nehmen hinbekommt, müssten die Nächte immer ruhiger werden - wenn nicht, schlage ich vor, dass ihr die Nacht vorverlegt: also früher ins Bett: gerne um 18.30 Uhr - spätestens 19.00 Uhr - was natürlich auch bedeutet, dass ihr früher aufstehen müsst - nach 11,5 oder 12 Std.
Die meisten Kleinen gehen am liebsten früh ins Bett und stehen früh auf - meine haben es alle getan, bis sie ins Teenagealter kamen ;o)
Workshop: 22.03. - 24.03. in Schwaikheim, ca. 50 km von Stuttgart - es würde mich freuen, wenn wir uns dort kennenlernen könnten
Ganz liebe Grüße
von
Lone