Schlimmer Rückfall 9 Monate nach Schlafkur

Fragen und Antworten über das durchführen der Kur von elteren Kindern
Sabine
Inlägg: 5
Blev medlem: mån 14 maj 2012, 19:57

Schlimmer Rückfall 9 Monate nach Schlafkur

Inlägg av Sabine »

Hallo Ihr Lieben,
wir sind gerade ziemlich verzweifelt. Lennie (23 Monate alt) hat seit der Durchschlafkur, die inzwischen 9 Monate her ist, immer sehr gut geschlafen. Es hat alles fantastisch geklappt und wir waren überglücklich.
Nun, ohne für uns ersichtlichen Grund, scheinbar von heute auf morgen, will er partout nicht mehr schlafen gehen. Das Problem besteht hauptsächlich abends, mittags meist nur in abgeschwächter Form. Er protestiert schon beim Hinlegen, sagt, dass er nicht schlafen möchte, versucht aus dem Bett zu klettern. Höchste Verzweiflung sowie Wut wechseln sich ab, begleitet von ohrenbetäubendem Schreien. Die ersten Tage war ich noch einigermassen gelassen, habe geleiert und konsequent das Zimmer verlassen. Leider hat er sich lange nicht beruhigt (aufs Leiern überhaupt nicht reagiert) und inzwischen möchte ich ihn nicht mehr alleine lassen, da ich das Gefühl habe, dass es dadurch nur noch schlimmer wird. Heute habe ich es mit Annas Methode probiert, die sie im Kinderbuch bei Trotzkindern beschreibt. Immer wieder konsequent wiederholen "Du musst jetzt schlafen", ich bin dabei ganz ruhig, geduldig und sanft geblieben. Fürchterliches Geschrei hatten wir trotzdem, vor allem als ich dann immer wieder versucht habe, das Zimmer zu verlassen. Alles in allem hat das Einschlafen nun fast eine zermürbende Stunde gedauert...
Unser Schema ist Nachtschlaf von 19.30 - 07.00 Uhr, Mittagsschlaf von 12.30 - 14.30 Uhr. Ich habe auch das Gefühl, dass er dieses Schlafpensum noch braucht. Wo ist nur der Haken? Was mache ich falsch? Ich habe keine Idee, was plötzlich das Problem ist.
Ich glaube nicht, dass Wölfe im Bett sind (wo sollen die plötzlich herkommen?), sondern eher, dass er nicht schlafen möchte. Durchschlafen ist glücklicherweise kein Problem.
Freue mich über jeden Hinweis und Ratschlag. Es ist so traurig, dass sich Lennie Abend für Abend in den Schlaf weinen muss, wo er vorher immer so fröhlich zu Bett gegangen ist (Gute-Nacht-Lachen und soziale Beteiligung sind für uns auch selbstverständlich). Lieben Dank
Sabine
Astrid
Inlägg: 108
Blev medlem: lör 02 apr 2011, 20:47
Ort: Tulln / Donau (A)

Re: Schlimmer Rückfall 9 Monate nach Schlafkur

Inlägg av Astrid »

Hallo Sabine,

Da gerade das Schlafen mal ein heikles Thema war - reagiern wir ehemals "durchschlaf-geplagten" Mütter bei solchen "Totzaktionen" sehr sensibel und werden dann einfach wieder unsicher. Tatsächlich Fragen sie aber einfach nur nach, ob das noch alles seine Gültigkeit hat. Er testet mal DEINE Grenze. Und bei dir kommt warhscheinlich wieder die alte Angst hoch - das alte Gefühl und die Unsicherheit. Eigentlich möchte er sich einfach nur mal wiedersetzten und sehen was passiert (wie bei vielen anderen Dingen auch). Und da passiert sehr viel (vorallen bei dir - und das spührt er). Euer Kleiner darf da ruhig mal austesten - aber die Antwort muß klar sein. Er muß merken, dass es einfach so ist und so bleibt. Denn in Wirklichkeit schläft er nach wie vor gut und gerne!!!!.

Ich habe bei meinen beiden Großen die Erfahung gemacht - dass sie ganz eine klare Linie brauchen. d.h. je nach Situation:

bei einem normalen ich will nicht schlafen gehen kann das sein:
oh dann leg ich mich heute einfach in dein Bett und du machst die Hausarbeit (funktioniert vorallem bei ältern Kindern sehr gut)

oder
die Wahl lassen: entweder er schläft in seinem Bett oder halt in einem anderm Zimmer auf einem Stuhl. Ganz ruhig macht man ihm dieses Angebot - willst du lieber in deinem Bett schlafen oder im Nähzimmer .... und dann aber auch so handeln (wenn er dort dann protestiert würde ich kurz mal warten und ihn nochmals fragen ob er lieber ins Bett möchte. (so wird an der Tatsaches des Schlafens nichts verändert - er darf einfach nur den Ort wählen - und in einem abgedunkelten Näh-, Gästezimmer oder ähnlichem - will man ja eigentlich nicht alleine sitzen und schlafen)

oder wenn er hysterischer ist
kannst du ihn auch einfach sein Bett verbieten und sagen das er heute nicht da schlafen darf (dann lenkt er wahrscheinlich ein) wenn er das nicht tut .... dann kann er sich ja einfach in dieses andere Zimmer auf den Stuhl setzten. (und dann wie oben vorgehen).

Ich hoffe, dass das jetzt nicht zu viele "Rat - SCHLÄGE" waren und du für euch ein passendes Weg findest.

Alles Gute
Astrid
Nico , * 13. Mai 2007
Durchschlafkur Feb. 2009

Loui, * 11. Feb. 2009
Durchschlafkur Sep. 2009

Jona, * 21. Sep. 2011
Standardmodell von Beginn an
Sabine
Inlägg: 5
Blev medlem: mån 14 maj 2012, 19:57

Re: Schlimmer Rückfall 9 Monate nach Schlafkur

Inlägg av Sabine »

Liebe Astrid!
Vielen Dank für Deine liebe Antwort und die Vorschläge. Ja, Du hast sicher Recht - nachdem das Schlafen vor Annas Durchschlafkur so ein riesiges Problem war, reagieren wir auf Rückschläge extrem sensibel. Ich denke, es ist genau, wie Du schreibst - Lennie wollte einfach einmal austesten. Erst nach meinem Schreiben hier im Forum fiel mir auf, dass der "Rückfall" zeitlich genau einherging mit einer enormen Trotzphase, die ich von ihm bislang so gar nicht kannte. Einige Dinge waren plötzlich ein riesiges Problem (Waschen, Zähne putzen, wickeln, anziehen, vom Spielen ins Haus zurückkommen...), die wir vorher immer "spielend" und mit ein wenig Einfallsreichtum gemeistert haben. Hier im Forum habe ich dann auch von der "Vortrotzphase" gelesen, da das eigentliche Trotzen ja erst viel später kommen müsste (der kleine Vorgeschmack nun reicht mir schon... aber ist ja auch eine gute Übung ;-)
Ich habe es auch tatsächlich damit probiert, ihm das Schlafen zu "verbieten" - das fand er allerdings ganz prima und hat alleine in seinem Zimmer weitergespielt. Ihn auf einen Stuhl zu verbannen (ohne Spielsachen), hätte nur fürchterliches Weiterschreien ausgelöst - daran habe ich schliesslich auch gemerkt, dass er noch zu klein für diese Hilfsmassnahmen ist, er versteht dies noch nicht.
Sehr viel besser geworden ist es nun trotzdem - mit meiner Einstellung und seeeeeehr viel Geduld! Ich glaube der Knoten ist nun wieder geplatzt, es geht von Tag zu Tag besser und ich hoffe, dass wir in Kürze wieder bei unserem alten Optimalzustand sind...
Ich blieb sehr konsequent, habe ihn unter Schreien und Protest ins Bett gesteckt und nur immer wieder ganz ruhig und gelassen wiederholt "du musst jetzt schlafen" - unzählige Male... Anfangs wenn er zu doll geschrien hat, bin ich auch kurz aus dem Zimmer gegangen und sofort wieder zurück, sobald er etwas leiser wurde. Dann im Bett gehalten, gekuschelt, gestreichelt (er steht dann immer am Gitter - oh wie froh bin ich, dass wir noch das Gitterbett haben...)
Irgendwann konnte ich ihn dann dazu überreden, sich hinzulegen, noch mal Rücken streicheln, dann sanft leiernd raus. Anfangs mehrere Versuche, inzwischen geht es schon wieder beim zweiten Versuch. Ein bisschen wie bei der Durchschlafkur.
Irgendwie ist es immer wieder ein Schock, wenn so ein Rückfall passiert (bislang hatten wir nur sehr kleine, bei denen ich immer selbst direkt wusste, was ICH falsch gemacht hatte) und Frust, dass es so viel Arbeit und immer wieder Kraft kostet. Und dann wieder diese grenzenlose Erleichterung - es klappt doch! - und mit jeder Krise wieder mehr Erfahrung und ein bisschen mehr Gelassenheit fürs nächste Mal....
Vielen vielen Dank für Deine lieben Worte!!
Sabine
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