nach Schema gehen und andere Probleme

[Susann]

Hallo, ich hatte schon mal geschrieben und mein Sohn ist jetzt drei Monate alt. Ich weiß, dass eine richtige Kur noch zu früh ist, aber ich möchte dennoch schon mal anfangen, Regelmäßigkeit in den Alltag reinzubringen. Aber da fängt das Problem schon an: ich wundere mich, wie es hier scheinbar alle schaffen, ein strenges Schema aufzustellen und durchzuhalten. Ich schaffe das nicht mal im Ansatz! Ich finde es kaum mit dem Alltag, auch wenn noch andere Kinder da sind, vereinbar! Das zweite Problem betrifft seine Verdauung. Ich stille voll und füttere ihn 5 bis 6 x (beide Brüste, bis er nicht mehr will) über 24 Stunden verteilt, wobei ein bis zwei Mahlzeiten nachts stattfinden, weil ich sonst einfach mit der Zeit nicht hinkomme! Entweder ich habe nicht oft genug gestillt und ihn dafür schlafen lassen, oder er kommt nicht auf seine Schlafstunden, irgendwie reicht es von der Zeit her nie. Das kommt auch daher, dass er nach dem STillen, auch nachts, oft bis zu zwei Stunden (!) damit beschäftigt ist, es zu verdauen: Schluckauf, Blähungen, erbricht sich mehrmals..., Bäuerchen kommt nicht oder erst nach mehr als einer STunde, so dass ein Hinlegen danach völlig sinnlos ist. Wenn ich ihn dann gleich bäuchlings hinlege und den Wagen als Einschlafritual dann noch dazu bewege, erbricht er sich nur heftig und das mehrmals. In dieser schwierigen Verdauungszeit ist an Schlaf für uns beide nicht zu denken, und das oft von halb drei bis 4 Uhr nachts... Außerdem weiß ich nicht, wie realistisch eine Durchschlafzeit von 8 STunden (so schön es auch wäre) und mehr ist, wenn man voll stillt, da platzen ja fast die Brüste Was kann ich tun, um mehr Regelmäßigkeit reinzubringen ?

[LoneO]

Hej liebe Susann,
da der Kleine erst 3 Monate ist, wäre dein erstes Ziel eine 4-Std-Rhythmus hinzubekommen, d.h. beispiels weise um 6, 10, 14, 18, 22 und 2 Uhr stillen.
Abends und nachts sollte er so schnell wie möglich wieder ins Bett gelegt werden. Um 22 und um 2 Uhr kann er jetzt schon etwas weniger essen - vorausgesetzt, dass er vom Gewicht her gut davor ist! Dann wird er nach dem Hinlegen evt. weniger spucken. Achte drauf, dass du keine blähende Nahrungsmittel zu dir nimmst! Und Fencheltee trinken - ich weiß zwar nicht, wie sehr die Wirkung des Tees auf die Muttermilch übergeht, hatte aber selbt den Eindruck, dass es hilft ;o)
Denk auch dran während der Stillmahlzeit Bäuerchen-Pausen einzulegen: 1. Brust ca. 10 Min trinken - Bäuerchen-Pause 2 - 5 Min + nochmal 1. Brust anbieten + längere Pause mit Bäuerchen und Wickeln + 2. Brust anbieten, gerne auch wieder 10 Min trinken + Bäuerchenpause 2 - 5 Min + nochmals 2. Brust anbieten, wobei er nur noch wenig trinken wird - wenn überhaupt. Danach an deine Schulter legen, Rücken massieren, Po leicht klopfen. Vorm Schlafenlegen gerne eine kleine Rückenmassage, wobei du ihn auf deine Oberschenkel legst und seinen kleinen Rücken massierst, während du ihn mit deinen Beinen leicht schaukelst.
Wenn ihr beide dann den 4-Std-Rhythmus im Griff habt, kannst du die 2-Uhr-Nachtmahlzeit immer kleiner werden lassen, und nach ca. 1 Woche kann sie ganz wegfallen.
Damit habt ihr die 8-Std-Nacht - deine Brüste werden evt. ein paar Nächte lang gegen Morgen am Platzen sein - die Produktion passt sich aber wunderbar wieder an!!!
Wenn der Kleine dann 4 Monate ist, kannst du die 22-Uhr-Mahlzeit kürzen und auch nach ca. 1 Woche wegfallen lassen - und auf eine wunderbare 12-Std-Nacht kommen
Die Voraussetzung ist natürlich, dass die anderen Mahlzeiten schön groß und reichlich sind!!!
Das Spucken nach den Mahlzeiten wird weiter abnehmen. Und solange er dabei ganz normal zunimmt und wächst ist es überhaupt nicht dramatisch ;o)
Alles Gute und ganz liebe Grüße von
Lone

[Susann]

Liebe Lone,

ganz herzlichen Dank für deinen Tipp! Ich habe ein anderes Schema aufgestellt, wonach er tagsüber immernoch alle drei Stunden gestillt wird, dafür aber nachts viel länger durchhält und es funktioniert! Jetzt füttere ich ihn nachts nur noch garantiert einmal und ein paar mal schaffte er es sogar auch ohne Fütterung. Ich habe aufgrund seines Alters die Durchschlafkur (noch) nicht ganz streng durchgeführt, sondern nur Elemente daraus mit Leier usw. angewendet und habe den Eindruck, dass er nun deshalb nachts tatsächlich länger durchhält. Außerdem schläft er viel mehr insgesamt, seit ich ungefähr nach einem Schema gehe und nicht mehr nur 10 STunden. Vielen Dank jetzt schon mal für diese wertvollen Anregungen!
Nun kurz noch eine Frage: meine Technik vorm Einschlafen besteht darin, den Stubenwagen (im Buch steht immer Kinderwagen), den er sowohl für den tag als auch für die Nacht benutzt, hin und herzubewegen. Wäre da doch ein Kinderwagen besser ? Und wie kann ich ihm das Bewegtwerden im Wagen dann wieder abgewöhnen, denn bald muss er ja umziehen in ein Kinderbett.
Vielen Dank für deine Antwort.

[LoneO]

Hej liebe Susann,
das hört sich ja TOLL an! Der Kleine macht das richtig GUT!!!
Weiter so )
Und zum Wagen: Achte darauf, dass du die Bewegung einstellt, sobald er ruhig wird - also BEVOR er einschläft! So lernt er ohne deine Hilfe allein einzuschlafen ;o)
Sollte er wieder aufdrehen, wenn der Wagen nicht mehr bewegt wird, "fährst" du wieder - und hörst wieder auf, wenn er sich beruhigt usw.
Weiterhin alles Gute für euch - und DANKE für deine lieben Worte!!!
Ganz liebe Grüße von
Lone

[Susann]

vielen Dank für die Ermutigungen! Aber auf meine zweite Frage bist du noch nicht eingegangen: Ist im Buch mit Kinderwagen tatsächlich ein Kinderwagen zum Rausfahren gemeint oder ein Stubenwagen? Ich benutze wie gesagt den Stubenwagen für tag und Nacht und rolle ihn hin und her. Dann hätte er für den Schlaf draußen (während des Fahrens) den richtigen Kinderwagen. Oder ist es anders gemeint und soll er draußen immer wach sein? Oder ist es so gemeint, dass er immer den gleichen richtigen Kinderwagen benutzt, das fände ich schwierig, weil er zu schmal ist, immer raus und reingebracht werden muss und außerdem wegen Dreck und soweiter.

[LoneO]

Hej liebe Susann,
hier ist der richtige Kinderwagen zum Rausfahren gemeint - obwohl man bei den Klitzekleinen evt. auch mit Ruckeln am Stubenwagen auskommt ... was aber auf Dauer sicherlich nicht so toll funktionieren wird.
Dein Kleiner wird ja bald in seinem Bett im Kinderzimmer schlaften - dann kann er natürlich weiterhin seinen Mittagsschlaf im Kinderwagen draußen machen.
Das Wichtigste ist, dass du den Wagen nur fährst, wenn er wirklich Hilfe braucht - sobald er ruhiger wird, fährst du langsamer und hörst ganz auf - BEVOR er schläft. So lernt er allein im unbewegten Wagen einzuschlafen - und das schafft er dann auch im Bett, wo du dann mit Leiern/Fächern/Knuffen arbeitest, solange er noch Hilfe braucht.
Ganz liebe Grüße
von
Lone