Kind quengelig

[Susann]

Hallo, ich habe eine Frage, obwohl mein Kind erst knapp drei Monate (11 wochen) alt ist. Mein Sohn ist sehr fixiert auf Körperkontakt, er wird viel mit dem Tragetuch herumgetragen und lässt sich erst so beruhigen. Er schläft beinahe grundsätzlich tagsüber nur im Tragetuch ein. Wenn ich ihn dann abgelegt habe, schläft er kurz weiter, um dann aber sehr bald wieder aufzuwachen und sich erneut zu beschweren. Da er auch nachts eher weniger schläft ( 4-5 Stunden durch, sonst in kürzeren Abständen) muss er den Mangel tagsüber ausgleichen durch dösen und ständigen Einschlafen (im Tuch oder wagen) und wieder Erwachen. Insgesamt erscheint er mir zu selten positiv gestimmt (durch Lächeln, interessiert etwas anschauen usw.) im Vergleich durch das Quengeln und Weinen, was viel länger sein Wachsein bestimmt. Ist er noch zu jung und soll ich einfach abwarten oder was kann ich tun ?

[Sunshine030]

Hallo,
ich bin jetzt kein Experte, was die Schlafkur betrifft, weil ich erst angefangen habe. Allerdings war es bei uns genauso, unser Kleiner hat von Anfang an nicht wirklich geschlafen. Meist nur in meinen Armen. Dann haben wir ihn angefangen zu pucken, ziemlich straff und das hat nach einiger Zeit geholfen, das er alleine geschlafen hat und auch etwas länger. Vielleicht ist das ja was für euch???

Liebe Grüße Sunshine

[twintine]

Liebe Susann,

du kannst, so wie es im Kinderbuch beschrieben ist, dein Kind nach dem Standartmodell füttern und schlafen lassen. Das wird euch bestimmt sehr helfen.
Im Standartmodell geht es darum, dass das Kind zu festen Zeiten gefüttert wird und zu festen Zeiten und ausreichend lang schläft.
Nach dem unser Sohn mit 10 Monaten von mir bekurt wurde, ist unsere Tochter, die ein Jahr danach geboren wurde mit dem Standartmodell groß geworden. Auch sie wurde immer viel zu früh wach, aber ich habe sie dann durch Annas Technik des Kinderwagenschiebens zum Weiterschlafen bewegen können. Schon bald konnte sie längere Strecken am Stück schlafen. Mit 8 Wochen habe ich mit ihr geübt, dass sie nachts 8 Stunden am Stück schläft und mit 12 Wochen sind wir dann auf 11 Stunden hoch gegangen. Sie wurde dabei voll gestillt und war sehr zufrieden.
Ich kann das nur wärmstens empfehlen!!!!

Liebe Grüße - Christine

[Susann]

Hallo Christine,
das hört sich ja toll an! Ich kenne schon lange das "Kinderbuch" und gehe auch im Großen und Ganzen nach dem Standartmodell. Trotzdem hab ich nicht die Traumergebnisse, die du mit deiner Tochter vorweisen kannst! Vielleicht mache ich es auch nicht nach so einer ganz strengen Methode, das ist irgendwie nichts für mich und ich finde, dass es sich auch nicht mit der Alltagsrealität verträgt (da hat mal man einen Termin und schon ist alles anders usw.). Die ganz strengen Schemata kommen mir lebensfern vor und überdies ist ja auch jedes Kind anders. Aber ganz grob achte ich auf regelmäßiges Füttern nach dem Standartmodell, dh. fünf lange Mahlzeiten über den tag verteilt, Begegnungen usw.
Nachts habe ich es aber nie geschafft, ihm durch Wagenbewegen das Trinkenwollen abzugewöhnen, dazu war ich einfach zu fertig und habe es ihm fast immer gewährt.

[twintine]

Liebe Susann,

ich glaube, dass es nur mit einem strengen Schema funktioniert. Die kleinen Kinder sind irgendwie kleine Uhrwerke und mögen feste Regeln und Gewohnheiten.
Ich habe das Schema so geplant, dass es für den großen und die Kleine und auch für meinen Mann und mich passt. Wir Großen mussten natürlich ein paar Kompromisse eingehen. Alles andere draussen um uns herum muss sich nach uns richten! Ich nehme nur noch Termine an, die ins Schema passen. Da warte ich lieber eine Woche länger auf einen Arzt- oder Friseurtermin, als dass der Termin uns das Schema kaputt macht. Unsere Freunde haben mittlerweile ähnliche Rhythmen und sobald eines der Kinder in den Kindergarten kommt, gleichen sich die Tagesabläufe eh an.
Ich finde alles ist viel einfacher geworden, denn ich weiß genau, wann meine Kinder ausgeschlafen sind und wann es mit ihnen Spaß macht sich zu verabreden. Auch für mich ist das Leben nun vorausschaubar.
Nachts habe ich das Stillen sehr konsequent unterbunden, als Greta 8 Wochen alt war. Sie brauchte nach dem Stillen immer eine bis eineinhalb Stunden um zu Bäuern. Für mich war das natürlich eine sehr lange Unterbrechung der Nacht. Ohne Bäuern hinlegen ging gar nicht, dann kam irgendwann alles wieder raus. Das war natürlich eine gute Motivation nachts nicht mehr zu stillen.

Ich kann dich nur ermutigen es zu probieren. Nach 3 bis 4 Wochen habt ihr euch alle dran gewöhnt und werdet es genießen!

Liebe Grüße - Christine